Ein rund siebenstündiger Tenniskrimi fand am vergangenen Samstag auf der Tennisanlage in Frickenhausen statt. Die spannungsgeladene Partie wurde erst im Match-Tiebreak des letzten Doppels entschieden, als Klaus Blank und Dieter Weigel ihre Gegner knapp besiegen konnten. 

Im ersten Saisonspiel des Jahres durften die Tennisfans ein Novum auf der Frickenhäuser Tennisanlage erleben, denn der Gast aus Karlsruhe reiste mit einem ehemaligen Daviscup- und ATP-Spieler an. Auch beim TSV Frickenhausen gab Neuzugang Thomas Rupps auf der Spitzenposition sein Debüt in der Regionalliga Süd-West. 
Das erste Einzel zwischen Peter Bodon und Krzysztof Prekarskj begann spektakulär und endete abrupt. Der Pole im Team des TC GW Karlsruhe glänzte mit spektakulären Bällen von der Grundlinie und ließ zunächst den Frickenhäuser Mannschaftskapitän lange Wege gehen. Als sich Bodon einigermaßen auf die Schläge seines Gegners eingestellt hatte und auf 1:2 verkürzen konnte, gab die Karlsruher Nummer zwei verletzungsbedingt auf und gratulierte Bodon zum Sieg.

 

Im zweiten Einzel zwischen Rainer Gneiting und Stefan Erlenbach gingen beide Akteure im läuferischen Bereich an ihre Grenzen. Erlenbach erlaubte sich am Ende der kraftraubenden Duelle aber weniger Fehler, sodass der Sieg mit 2:6 und 2:6 relativ deutlich an den Karlsruher Mannschaftskapitän ging.

Im Spiel der beiden Sechser zwischen Dieter Weigel und Hubertus Kunst sah es zunächst nach einem klaren Sieg des Frickenhäusers aus, aber Kunst steigerte sich im zweiten Satz enorm und glich nach Sätzen aus. So musste der Match-Tiebreak die Entscheidung bringen, und in diesem wuchs Weigel über sich hinaus und erspielte seiner Mannschaft den zweiten Einzelpunkt. 
Die zweite Einzelrunde begann mit dem Spitzenspiel zwischen Thomas Rupps und Girts Dzeide. Dzeide war in seiner aktiven Zeit im Daviscup seines Heimatlandes Lettland aktiv und spielte auf der ATP-Tour bei den Herren regelmäßig auf den großen Tennisbühnen der Welt. Die ehemalige Nummer 271 im Welttennis konnte dann auch auf der „bescheidenen“ Frickenhäuser Tennisanlage seine enorme Fitness bestätigen und ließ Thomas Rupps in seinem ersten Einzel für seinen neuen Verein nicht den Hauch einer Chance.

 

Die Ergebnisse

Rupps – Dzeide 1:6/1:6
Bodon – Piekarskj 6:2/6:0
Schmid – Wunnerlich 6:4/4:6/10:5
Gneiting – Erlenbach 2:6/2:6
Blank – Pilarsky 2:6/3:6
Weigel – Kunst 6:2/0:6/10:4
Rupps/Gneiting – Dzeide/Erlenbach 1:6/4:6
Bodon/Schmid – Piekarskj/Pilarsky 7:6/6:2
Blank/Weigel – Kunst/Gehrmann 6:7/7:6/10:6

Auf Position drei lieferten sich Thomas Schmid und Stephan Wunnerlich eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe. Schmid gewann den ersten Satz mit 6:4, ehe Wunnerlich ebenfalls mit 6:4 im zweiten Satz erfolgreich war. Im Match-Tiebreak konnte der Frickenhäuser dann im mentalen Bereich noch eins draufsetzen und gewann mit 10:5.
Auch im letzten Einzel der beiden Fünfer Klaus Blank und Jürgen Pilarsky war Spannung angesagt. Oft wechselte die Führung hin und her. Als es jedoch in die Entscheidung ging, war Pilarsky nervenstärker und gewann beide Sätze.

Da beide Kontrahenten nach dem 3:3 Zwischenstand nach den Einzeln ein gewisses Risiko bei der Aufstellung der Doppel eingehen mussten, dauerte dieses Procedere diesmal länger als sonst üblich.
Im Spitzendoppel trafen dann die Akteure aus den Einzelspielen erneut aufeinander. Rupps/Gneiting wehrten sich zwar nach Kräften, aber Dzeide/Erlenbach waren einfach stärker, und wenn es nach einem Vorteil für die Frickenhäuser aussah, ließ Dzeide seine Klasse aufblitzen und beendete die Ballwechsel meist mit seiner starken Rückhand.

Im Zweier-Doppel zwischen Bodon/Schmid und Piekarskj/Pilarsky war vor allem der erste Satz heftig umkämpft. Die Frickenhäuser gewannen den Tiebreak nach 3:6 Rückstand noch mit 8:6. Dieses Negativ-Erlebnis zog den Gästen offenbar den Zahn, sodass sie den zweiten Satz deutlich mit 2:6 an Bodon/Schmid abgeben mussten.

Mehr als zwei Stunden dauerte das Dreier-Doppel bis der Sieger feststand. Der erste Satz ging im Tiebreak an das Gästedoppel Kunst/Gehrmann. Mit dem gleichen Ergebnis gewannen Blank/Weigel den zweiten Satz. Im Match-Tiebreak des dritten Satzes ließen die Frickenhäuser dann von Anfang an keine Zweifel aufkommen und siegten mit 10:6.
Das Frickenhäuser Herren 60 Team war sich am Ende eines anstrengenden Tages einig: Den knappen 5:4 Erfolg haben sie in erster Linie ihrer Willensstärke zu verdanken, denn sämtliche Match-Tiebreaks gingen an die Gastgeber.

Jetzt steht aber erstmals eine mehrwöchige Pause an. Weiter geht es mit den Verbandsspielen der Herren 60 am 8. Juni 2024. An diesem Samstag muss die Tälescrew beim TC RW Lomersheim antreten.

    Kategorie: Spielbetrieb        06.05.2024 - 17:19 Uhr       Jochen Salcher